Der Sanitätsbunker 374 befindet sich in der Gemarkung Vossenack,Flur 7,Nr. 116, im Nordteil des Ortslage

Simonskall, nördlich des kleines Parkplatzes am Beginn der Strasse hinauf nach Vossenack. Er liegt ca. 1 km

hinter der eigenlichen Westwalllinie. Die lage an die Strasse ist verständlich, da der Bunker keine Kampfstand

dastellte, sondern als Sanitätsbunker ausgerüstet und gekennzeichnet war. Im sanitätsbunker sollten leichte

Verwundungen behandelt werden. Schwer Verwundete soltten transportfähig gemacht werden und schnellst

möglich in ein Lazeret gebracht werden. So war die verweildauer der Verwundeten nur kurz. Der Lage an der

strassse ermöglichte es Sanitätsfahrzeugen den Sanitätsbunker gut su erreichen. Die Sanitätsbunker waren mit

dem "Roten Kreuz " gekennzeichnet. Der Bunker war ausgelegt für 2 Ärtze, 2 Sanitäter und 20 Verwundete.

Heute ist der Sanitatsbunker 374 in Simonskall der einzige zugängliche Sanitätsbunker des Regelbau Typ 32

in Nordrhein -Westfalen und wurde aus diesem Grund am 11 August 1983 als erhaltungswürdiges Denkmal in

die Denkmalliste der Gemeinde Hürtgenwald eingetragen. Nach Aussage von Frau Niessen (Simonskall) wurde

auf dem Bunker ein Aufbau errichtet, wahrscheinlich nur ein Dach. Der Bunker war bis zum Kriegsende im

Reichseigentum und ging dann in den Bezitz des Grundstückeigentümers, in diesem Fall den Eheleuten Anton

und Elly Reinardy über. Im Gegensatz zu den meisten Kampfbunkern wurde diese Bunker nicht gesprengt und

geschleift. Der Bunker diente der Familie als erster Untercshlupf nachdem sie aus der Evakuierung zurück nach

Simonskall kamen. Die Militärregierung in Monschau erlaubte am 13. September 1949 ohne Auflage der Familie

Reinardy, den Bunker als Keller zu nutzen, daraufhin errichteten sie auf dem Bunker ihr Haus, ob oder

inwieweit hierbei Teile des "Tarnaufbaus"verwendet wurde, lässt sich heute nicht mehr klären.

 

Sanitätsbunker 374 Simonskall

Rundgang durch den Bunker ;

Allgemeines

Leider existieren keine bekannten Bilder aus dem Innenraum des Bunkers aus der Bauzeit und bis zum

Kriegsende. Der Bunker wurde im Jahr 1938 im Zuge des Limesprogramms gebaut. Betonstärke Wände /

Deck ist 1.50 m. bzw. 1 m. ( Eingangszeite) Stahlbeton. An der Decke sint zusätlich doppel T-Stahlträger

eingebracht. Zwischen den Stahlträgern wurden Blechplatten eingelegt, die einmal beim Bau als verlorene

Schalung genutzt wurden und weiterhin beim Beschuss des Bunkers ein Abplatzen von Teile der Decke

verhinderen sollten.

In den Wänden sint sogenannte Holzdübel ( Holzleisten) eingebracht, damit die Besatzung dort Nagel einschla-

gen konnte. An der Metallhaken, die man an den Wanden findet,konnten Lampen (Petromaxlampen, Einheits-

laternen) zur Beleuchtung aufgehangen werden. Neben Laternen wurden Hindenburglichter, Kerzen etc. zur ge-

nutzt. Im Inneren sollten die Wände weiss gestrichen werden, oft wurde aber nur eine graue Zementschwemme

aufgetragen. Die Abläufe im Bodem dienen zum Auffangen des Schwitzwassers, wenn der Bunker nicht genutzt

wurde. Grundsätzlich hatten die Bunker des Limesprogramms keine wasserversorgung, Sanitätseinrichtungen

und keinen elektrischen Anschluss.

Die Beschriftungen auf den Wänden sind noch im Original vorhanden. Wenn sie vor dem Eingang des Bunker

stehen, ist die Bunkerwand mit der Weissen Farbe gestrichen.

 

A : Eingang

Zum Schutz des offenen Vorraumes (im Frieden) wurde die noch vorhandene Gittertür ( Typ 491P2, Gewicht:

35 kg) installiert. Direkt links in der Eingangsnische befindet sich in der Wand ein Telefonanschluss.

 

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